Der Schließzylinder, so wie wir ihn heute kennen, wurde bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts konstruiert und 1924 zum Patent angemeldet. Sein Erfinder war Sylvester Wöhrle, einem Ingenieur der Hahn AG für Optik und Mechanik, Tochterunternehmen der Berlinder Goerz AG.
Den Grundstein legte Linus Yale mit der Erfindung des Yale Schlosses mit 4 Stiftzuhaltungen. Zum Durchbruch verhalf dem Schließzylinder eine Erfindung des Unternehmers Paul Goerz, das "Sicherheitsschloss mit Schließzylinder", welche dieser 1924 patentieren ließ. Damit begann der weltweite Siegeszug des PROFILZYLINDER.
Die Erfindung des Schließzylinders, speziell des Profilzylinders hatte mehrere entscheidende Vorteile gegenüber den, bis dahin verwendeten Schlössern. Zu einem wurden Schließzylinder und Schloss getrennt, während gleichzeitig die Schließmechanik in den Profilzylindern auf sehr kleinem Raum untergebracht werden konnte. Das eröffnete, bis dahin ungeahnte, Möglichkeiten.
Nicht einmal 100 Jahr nach der Erfindung des Profilzylinders und einer stetigen Weiterentwicklung zu kleinen mechanischen Meisterwerken vollzogen verschiedene Hersteller den nächsten Schritt bei der Entwicklung modernster Schließtechnik. Mit dem neuen Jahrtausend tauchten erste elektronische und elektromechanische Schließsysteme auf. Die Möglichkeiten der Zutrittskontrolle explodierten damit regelrecht.
Gemeinsam ist allen elektronischen Schließanlagen, daß in der Tür ein Profilzylinder verbaut wird. Dadurch lassen sich elektronische Schließanlagen problemlos anstelle vorhandener Schließanlagen montieren. Ein Umbau von Tür, Einsteckschloss oder Beschlag ist in der Regel nicht erforderlich. Die elektronischen Bestandteile werden dabei entweder im Profilzylinder und/oder Schlüssel oder in einem auf dem Zylinder montierten Knauf untergebracht.
Elektronische Schließzylinder bzw. Schließanlagen müssen mit Strom versorgt werden. Die verkabelte Stromversorgung wird heute kaum noch angeboten. Der Montageaufwand ist einfach zu hoch und steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Bleibt also nur noch die Stromversorgung mit Batterien. Hier haben sich zwei Versionen mit jeweils eigenen Vor- und Nachteilen durchgesetzt. Einerseits kann eine Batterie direkt im Zylinder oder Zylinderknauf untergebracht werden. Immer beliebter wird die Stromversorgung des Zylinders über eine, im Schlüssel untergebrachte, Batterie.
Was wird benötigt um eine elektronische Schließanlage zu programmieren? Die Möglichkeiten sind vielfältig. Einfache und kleine Anlagen lassen sich einfach mit Programmierkarten programmieren. Immer beliebter, aber nicht teurer als die erste Variante ist die Programmierung mittels Smartphone-App. Große Anlage benötigen dagegen immer eine spezielle Software mit dem dazugehörigen Programmierequipment.
Vor der Nutzung einer elektronischen Schließanlage bzw. einer elektronischen Zutrittskontrolle muss der zukünftige Nutzer eine Reihe von Entscheidungen treffen. Dazu gehört auch, sich Gedanken über die geplante Entwicklung des Schließsystems zu machen. Sollen "nur" Türen verschlossen werden oder werden evtl. Wandleser für die Ansteuerung von Fremdgeräten benötigt. In diesem Fall sollte ein Schließsystem gewählt werden, in dem Lesegeräte mit potentialfreien Kontakten am Ausgang verfügbar sind.